Der Stern

Wilhelm Busch (1832–1908)

Hätt einer auch fast mehr Verstand
Als wie die drei Weisen aus Morgenland
Und ließe sich dünken, er wär wohl nie
Dem Sternlein nachgereist wie sie;
Dennoch, wenn nun das Weihnachtsfest
Seine Lichtlein wonniglich scheinen lässt,
Fällt auch auf sein verständig Gesicht,
Er mag es merken oder nicht,
Ein freundlicher Strahl
Des Wundersternes von dazumal.

Wer kennt sie nicht, die Bildergeschichten des humoristischen Dichters und Malers Wilhelm Busch, allen voran »Max und Moritz«! Das umfassende Werk des Lyrikers enthält auch dieses Weihnachtsgedicht. Mit feinem Humor kommt der Dichter zu dem Schluss, dass sich niemand der Liebe Gottes entziehen könne. Es mag verrückt erscheinen, wie die Heiligen Drei Könige einem Stern hinterherzulaufen. Man kann sich auf die Vernunft berufen und sich vom Weihnachtszauber distanzieren. Dennoch werde ein »Strahl des Wundersternes« auch den Kritiker und Zweifler treffen.

Der Stern

Hätt einer auch fast mehr Verstand
Als wie die drei Weisen aus Morgenland
Und ließe sich dünken, er wär wohl nie
Dem Sternlein nachgereist wie sie;
Dennoch, wenn nun das Weihnachtsfest
Seine Lichtlein wonniglich scheinen lässt,
Fällt auch auf sein verständig Gesicht,
Er mag es merken oder nicht,
Ein freundlicher Strahl
Des Wundersternes von dazumal.